
Unsigned Untitled Undated Kunstaktion mit Tim Beeby im Kunstmuseum Villa Zanders
Unsigned Untitled Undated
Kunstaktion mit Tim Beeby im Kunstmuseum Villa Zanders
Vom 19. bis 21. September 2025 findet im Kunstmuseum Villa Zanders die Aktion Unsigned
Untitled Undated des Künstlers Tim Beeby statt. Im Erdgeschoss sind 130 Leinwände aus
seiner Serie Inks verteilt. Die Werke sind weder signiert, noch betitelt oder datiert. Vor Ort
kommen die Besucher*innen mit dem Künstler ins Gespräch und können sich dazu
entscheiden, eine Leinwand auszuwählen und kostenlos mitzunehmen.
Wer will, kann die Leinwand stattdessen vom Künstler signieren, betiteln und datieren
lassen – und sie dann zu Marktpreisen kaufen. Dazu gibt es ein unterschriebenes, datiertes
Echtheitszertifikat. Unterschieden werden die Werke nicht: Material und Erscheinung sind
gleich, ob signiert oder unsigniert.
Was geschieht? Wie reagieren die Besucher*innen? Werke unsigniert, unbetitelt und
undatiert zu lassen und sie kostenlos verfügbar zu machen, ist eine einfache, aber radikale
Geste. Sie bricht mit dem im Westen üblichen Verfahren, Kunstwerke vor ihrer Vermarktung
zu signieren. Obwohl das unsignierte Werk ökonomisch wertlos und aus institutioneller Sicht
minderwertig ist, besitzt es den gleichen ästhetischen Wert wie ein signiertes Werk.
Kunsthistorisch kehrt Beeby den Prozess des Readymades um: Nicht ein Alltagsobjekt wird
durch die Signatur zum Kunstwerk – sondern ein Kunstwerk verlässt unsigniert den
Kunstraum und tritt zurück ins Alltägliche, wo unzählige Dinge ohne Signatur existieren.
Und doch behält die Leinwand etwas von der Aura des Kunstwerks. Denn eine aufgespannte
Leinwand dient nur einem Zweck: Malerei zu tragen. Damit bleibt sie ein besonderes
Medium im Vergleich zu allen anderen Materialien der zeitgenössischen Kunst.
Die Kunstaktion war bereits in der Kunsthalle Södertälje bei Stockholm und im LWL-Museum
für Kunst und Kultur in Münster zu sehen.
Am Sonntag, 21.9.2025, findet um 15 Uhr zur Kunstaktion ein Künstlergespräch mit Tim
Beeby und Dr. Ina Dinter statt.