Ausstellungsprogramm 2026 Villa Zanders
Masken, Linien, Blut und Papier: Das Kunstmuseum Villa Zanders zeigt 2026 Kunst in all ihren Ausdrucksformen. Im Mittelpunkt stehen die fantastischen Welten von James Ensor: eine Reise in den grell-ironischen, politischen Kosmos des belgischen Künstlers, dessen Radierungen die Grenzen zwischen Groteske und Gesellschaftskritik sprengen.
Doch Ensor ist nur eine Programmfacette. Zeichenräume lässt Zeichnungen in den Raum wachsen, Am Rande des Vulkans erkundet Blut als künstlerisches Material, Paper Minds entfaltet das Denken auf Papier und Lichtgestalten – For M feiert zehn Jahre gelebte Inklusion mit berührenden Bildern von Bewegung und Gemeinschaft. Ein Programm, das vielfältige Perspektiven eröffnet und zur Auseinandersetzung mit Kunst und Gesellschaft einlädt.
Ausstellungen 2026
Zeichenräume
Monika Bartholomé, Claudia Busching, Kati Gausmann, Betina Kuntzsch, Angela Lubič, Katja Pudor, Kamilla Szíj, Asako Tokitsu, Jolanta Wagner, Julia Ziegler
7.3.-16.8.2026
In der Ausstellung Zeichenräume sind Werke von zehn internationalen Künstlerinnen zu sehen, die die Zeichnung in den Raum führen und versuchen, die Grenzen zwischen Fläche und Raum aufzulösen. Monika Bartholomé, Claudia Busching, Kati Gausmann, Betina Kuntzsch, Angela Lubič, Katja Pudor, Kamilla Szíj, Asako Tokitsu, Jolanta Wagner und Julia Ziegler schaffen Werke, die den Raum auf vielfältige Weise zeichnerisch erobern. Von klassischen Linien bis hin zu digitalen Animationen, mal als Wandzeichnung, mal als Papierbahn im Raum: Gezeigt wird eine vielfältige Bandbreite zeichnerischer Ausdrucksformen.
Die Ausstellung lädt zum Dialog zwischen Künstlerinnen und Besucher*innen, zwischen Atelier und Öffentlichkeit, Intimität und Begegnung ein.
Zeichenräume fördert die Vernetzung von Künstlerinnen und schärft den Blick für die Zeichnung als raumgreifendes, lebendiges Medium. Sie zeigt die Vielfalt zeitgenössischer Positionen von Frauen in der Kunst – experimentell, innovativ, eigenwillig.
Ein Katalog und ein dokumentarischer Film von Claudia Busching begleiten das Projekt.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Regionale Kulturförderung aus GFG-Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).
James Ensors fantastische Welten
Druckgraphik aus der Sammlung Deckers
31.5.-15.11.2026
James Ensor, einer der prägenden Wegbereiter der Moderne, entwickelte ab Mitte der 1880er Jahre eine facettenreiche Radierkunst, die bis heute fasziniert. Mit über 100 Radierungen, darunter zahlreiche handkolorierte Exemplare, spiegelt die Ausstellung die expressive Bildsprache und stilistische Vielfalt des Künstlers wider. Seine oft ironisch gebrochene Bildwelt, bevölkert von Masken, Grotesken und gesellschaftlichen Anspielungen, entzieht sich gängigen Stilzuordnungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Thematisch gegliedert lädt die Ausstellung dazu ein, Ensors künstlerischen Kosmos in seiner ganzen Vielfalt zu entdecken. Der Fokus liegt auf seinem druckgraphischen Schaffen, das sich in zwei Hauptphasen zwischen 1886–1889 und 1895–1899 entfaltete. Besondere Aufmerksamkeit wird der Praxis des Kolorierens gewidmet, durch die der Bildsinn seiner Werke intensiviert wurde. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Ensors politischem Engagement, das bisher wenig beleuchtet wurde.
Die Präsentation basiert auf einer umfangreichen Privatsammlung, die in den letzten 25 Jahren in Ensors Heimatstadt Ostende zusammengetragen wurde. Sie bietet dem Publikum die seltene Gelegenheit, einen tieferen Eindruck in Ensors druckgrafisches OEuvre und seine künstlerische Entwicklung nachzuvollziehen. Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Ina Dinter.
Am Rande des Vulkans
Blut als Material in der Kunst bei Peter Gilles, Joseph Beuys, Felix Droese, Hermann Nitsch u.a.
11.7. –31.10.2026
Seit den frühen 1960er Jahren wird Blut als Material bei Performances, Bildern und Objekten verwendet. Was ursprünglich schockierte und die Justiz auf den Plan rief, strahlt auch heute noch eine besondere Kraft aus. In der Kabinettausstellung stehen die Werke des Kölner Künstlers Peter Gilles (1953–2017) im Zentrum. Seine Körperdrucke mit Eigenblut sind – ebenso wie seine Zeichnungen – spannungsvolle Fragmente zur Befragung und Klärung von Identität. Arbeiten von Joseph Beuys, Felix Droese, Hermann Nitsch u.a. zeigen weitere Möglichkeiten im Umgang mit Blut als Material in der Kunst.
Im Rahmen der Ausstellung wird eine umfangreiche Monografie zum Werk von Peter Gilles der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Ausstellung wird kuratiert von Prof. Dr. Hartmut Kraft.
Paper Minds
Konzeptuelle und konkrete Kunst aus Papier
18.9.2026–14.3.2027
Die Ausstellung Paper Minds widmet sich den vielfältigen Ausdrucksformen konkreter und konzeptueller Kunst im Medium Papier. Beide Strömungen teilen das Streben nach Klarheit, Ordnung und Idee. Während die konkrete Kunst aus dem Sichtbaren heraus strukturiert, farbig oder geometrisch formt, setzt die konzeptuelle Kunst auf den Gedanken selbst als zentrales Werkprinzip. Papier fungiert dabei als sensibler Träger und zugleich als aktiv gestaltetes Material: Es wird gefaltet, geschichtet, beschrieben oder perforiert – ein Medium zwischen Fläche und Raum, zwischen Bild und Dokument. Paper Minds beleuchtet, wie Papier zur Denkfläche wird, auf der Form und Konzept, Material und Idee einander begegnen.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Ina Dinter und Maike Sturm.
Lichtgestalten – FOR M
29.11.2026–17.1.2027
Kabinettausstellung
Das inklusive Ensemble Lichtgestalten feiert sein 10-jähriges Bestehen mit dem außergewöhnlichen Kunstprojekt FOR M. In Zusammenarbeit mit der Fotografin Heide Prange entsteht eine berührende Ausstellung, die Tanz, Emotion und Inklusion miteinander verbindet.
FOR M reagiert künstlerisch auf aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen und setzt ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion, Gemeinschaft und kulturelle Teilhabe. Die Fotografien – entstanden auf dem historischen Zanders-Gelände – zeigen poetische, kraftvolle und vielfältige Momente des Ensembles und lassen die besondere Verbindung von Mensch, Raum und Bewegung erlebbar werden.
Ein Projekt, das bewegt, verbindet und Formen sichtbar macht.
Das Kinderkünstlerfest findet bei gutem Wetter am Sonntag, 28.6.2026 statt.
Fotoquelle:rheinbergnews.de







