
EVK bleibt zentrale Anlaufstelle für Notfälle in Bergisch Gladbach und im Landkreis
Mit irreführenden Aussagen zur Notfallversorgung hat das Klinikum Leverkusen für spürbare Verunsicherung in Bergisch Gladbach und
Umgebung gesorgt - Das EVK Bergisch Gladbach klärt die Fakten.
Die jüngste Pressemitteilung des Klinikums Leverkusen zur angeblichen Zuständigkeit für die Notfallversorgung in Bergisch Gladbach-
Schildgen und Odenthal hat bei Bürgerinnen und Bürgern, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie in der Rettungskette für erhebliche
Verunsicherung gesorgt. Das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) stellt deshalb klar: Die Zentrale Notaufnahme des EVK ist
und bleibt zentrale Anlaufstelle bei Notfällen in beiden Orten sowie für Bergisch Gladbach und den Rheinisch-Bergischen Kreis.
Die sogenannten Notfallaufnahmebereiche, auf die sich das Klinikum Leverkusen bezieht, sind organisatorische Regelungen für die
verpflichtende Aufnahme von Patienten auch bei einer Überlastung der jeweiligen Notaufnahme. Sie ändern nichts an der tatsächlichen
medizinischen Zuständigkeit. „Der Rettungsdienst bringt Patientinnen und Patienten weiterhin in das nächstgelegene geeignete Krankenhaus.
Bei vielen Fällen aus Schildgen oder Odenthal ist dies auch weiterhin das EVK Bergisch Gladbach“, sagt Dr. med. Benjamin Stüttgen,
Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme des EVK.
Sebastian Haeger, Geschäftsführer des EVK, ist über die Neuverteilung der beiden Pflichtversorgungsgebiete dennoch verwundert:
„Wir können nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet zwei Pflichtversorgungsgebiete des Rheinisch-Bergischen Kreises einem
Krankenhaus außerhalb des Landkreises zugewiesen wurden.“ Die Veränderung ist laut Rheinisch-Bergischem Kreis durch die deutliche
Leistungsreduzierung beim Marien-Krankenhaus notwendig geworden, das nur noch eine neurologische Notaufnahme vorhält. „Das EVK
ist vollständig leistungsfähig, strukturell und personell gut aufgestellt und bereit, die entstandenen Versorgungslücken infolge der
Umstrukturierungen bei den GFO Kliniken Rhein-Berg zu schließen“, so Haeger.
Die Notaufnahme des EVK wurde in den vergangenen Monaten gezielt personell und strukturell ausgebaut, um auf die stark steigenden
Patientenzahlen reagieren zu können. Darüber hinaus stehen die Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein über die
Verlegung der KV-Notfallpraxis vom Marien-Krankenhaus ans EVK kurz vor dem Abschluss. „Das ist ein deutliches Signal für die zukünftige
Bündelung der regionalen Notfallversorgung auf dem Gesundheitscampus Quirlsberg“, betont Haeger.
„Die Versorgung endet nicht an Verwaltungsgrenzen“, sagt Dr. med. Andreas Hecker, Ärztlicher Direktor des EVK. „Krankenhäuser arbeiten
imRettungsdienst und in der Notfallversorgung seit jeher eng abgestimmt und professionell zusammen – unabhängig von Trägerschaften
oder Postleitzahlen.“ Umso wichtiger sei es, in der öffentlichen Kommunikation nicht für unnötige Verunsicherung zu sorgen, insbesondere
wenn es um die Sicherheit von Patientinnen und Patienten gehe. „Zugespitzte oder missverständliche Aussagen helfen niemandem. Sie
gefährden vielmehr das Vertrauen in ein funktionierendes Versorgungssystem“, so Dr. Hecker.
Das Krankenhaus hätte sich bei der Neuzuordnung der Notfallaufnahmebereiche einen frühzeitigeren und direkteren Austausch mit allen
Beteiligten gewünscht. „Gerade in so sensiblen Bereichen wie der Notfallversorgung sollten Entscheidungen transparent und mit allen
Akteuren abgestimmt werden“, sagt Sebastian Haeger. „Gleichzeitig setzen wir auf einen weiterhin konstruktiven Dialog mit dem Rheinisch-
Bergischen Kreis, um gemeinsam tragfähige Lösungen für die Region zu entwickeln.“
Trotz zuletzt schwieriger Bedingungen im Wettbewerb um öffentliche Mittel bleibt das EVK Bergisch Gladbach entschlossen, in die Zukunft
zu investieren: In den kommenden drei Jahren fließen rund 100 Millionen Euro in die Infrastruktur des Gesundheitscampus Quirlsberg. „Wir
wünschen uns, dass diese Eigeninitiative auch bei der Fördermittelvergabe stärker gewürdigt wird. Sowohl auf Kreisebene als auch auf
Landesebene und bei den entscheidenden Stellen im Gesundheitswesen“, betont Haeger abschließend.
Fotoquelle: EVK